Naturprojekt „Von der Raupe zum Schmetterling“

Projektbeschreibung

Der Anstoß für das Naturprojekt der OGS der Grundschule auf den Äckern kam, als die Kinder an einem Baum auf dem Schulgelände eine Raupe sahen. Es breitete sich etwas Panik unter ihnen aus, weil es bestimmt ein gefährlicher Eichenprozessionspinner oder ein Buchsbaumzünsler sei. Dies konnten die Mitarbeiter anhand von Nachforschungen und Bildern aus dem Internet schnell für die Kinder verständlich entkräften.

Es wurden immer mehr Fragen gestellt, sodass das Team sich überlegte, wie man den Kindern anschaulich vermitteln könnte, welche Raupen bei uns zu finden sind, welche Aufgaben sie haben, dass sie in der Regel nicht gefährlich, sondern nützlich sind und aus ihnen viele verschiedene Schmetterlinge werden können.

Die Idee des Projektes ist es, unterschiedliche Larven anzuschaffen, die die Kinder unter anderem füttern müssen. In Kooperation mit der Garten-AG der OGS werden Kräuter angepflanzt sowie Wildblumen gesät werden, damit die Schmetterlinge später nach dem Aussetzen einen Lebensraum vorfinden. Die Entwicklung der Larven zu Raupen und Schmetterlingen können die Kinder (und Eltern) durch eine Wachstumskiste mit feinem Netz täglich beobachten.

So sind alle OGS-Kinder (Klasse 1-4) involviert und fertigen Beobachtungsprotokolle (schriftlich, gemalt, fotografiert) an. Diese werden später in einem Buch zusammengefasst, das immer wieder zur Hand genommen werden kann. Es weden sowohl Wissen als auch kreative Ideen vermittelt. Lernen, Verantwortung für die Natur zu übernehmen, sorgsam mit ihr umzugehen und aufmerksamer auf die Tier- und Pflanzenwelt zu schauen, sind Ziele des Projekts.

Zur Finanzierung des Projekts bewirbt sich GANZ SELM bei der Stadt Selm und der Innogy SE für den diesjährigen Klimaschutzpreis, mit dem Projekte im Bereich Klima- und Umweltschutz gefördert werden.

Projektablauf in Stichpunkten

  • Angst vor den Prozessionsspinnern abbauen: es war ein großes, „beängstigendes“ Gefühl, krank zu werden…, warum produziert die Natur so etwas „Schreckliches“
  • Raupe „Streckfuss“ gefunden: sie ist kein grünes Alien mit rotem Stachel, sondern eine Schmetterlingsraupe und wird mal wunderschön
  • Erzieherin hat die Raupe auf ein großes Ahornblatt gesetzt und den Kindern zum Betrachten gegeben, nachher zu dem Baum zurück gebracht, auf dem wir sie gefunden haben
  • Situationsorientiertes Arbeiten: nach dem Namen gesucht und den Falter bestaunt, der daraus einmal wächst
  • Idee: wir züchten selbst Schmetterlinge, im Internet Distelfalterlarven mit Aufzuchtsutensilien bestellt
  • Um die Lebensqualität der Falter etwas zu erhalten, werden diese erst im März „aufgezogen“
  • Bis dahin können die Kinder ihre Beobachtungsprotokolle und Bücher erstellen
  • Allgemeine Fragen können bearbeitet werden: Was wird aus den Puppe? Gibt es im Winter Schmetterlinge? Was fressen diese? Wer sind die natürlichen Feinde?
  • In der Garten AG Disteln/ Wildblumen anbauen, damit die Falter später Nektar haben
  • Mit den Regeln zu den Aufzuchtsnetzen vertraut machen: man soll ruhig sein, nicht daran „zupfen“, die Schmetterlinge trinken Flüssigkeit aus kleinen Schwämmchen, mit der Pipette Zuckerwasser reichen etc., man darf die Falter nicht (!) anfassen

Text und Foto: Nina Grumme

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